Wie wählt man Stifte mit Touchscreen-Funktion aus?

Druckempfindlichkeit: Ausdrucksstarke Linien erzeugen

Ein Eingabestift erkennt, wie stark Sie auf den Bildschirm drücken. Dadurch können Sie, ähnlich wie bei traditionellen Zeichenwerkzeugen wie Bleistiften oder Pinseln, verschiedene Linienarten erzeugen, indem Sie den Druck variieren. Je stärker Sie drücken, desto dicker oder dunkler wird die Linie.

Die Druckempfindlichkeit wird in Stufen gemessen. Gängige Werte sind beispielsweise 1024, 4096, 8192 und sogar 16384 Stufen. Höhere Werte bedeuten in der Regel sanftere Übergänge zwischen dünnen und dicken Linien und ermöglichen so eine bessere Kontrolle über Ihre Grafiken.

Die Druckempfindlichkeit lässt digitales Zeichnen natürlicher wirken. Ohne sie hätten alle Linien die gleiche Dicke, wodurch das Kunstwerk flach und uninteressant wirken würde.

Welche Druckempfindlichkeit ist für digitales Zeichnen optimal?

Neigungserkennung: Hinzufügen einer Dimension

Die Neigungserkennung misst den Winkel Ihres Stifts zum Bildschirm. Dadurch verhält sich Ihr digitales Werkzeug eher wie ein herkömmlicher Stift oder Pinsel. Sie können den Stift neigen, um Form und Stärke Ihrer Linie zu verändern. Dies ist besonders nützlich für Techniken wie Schattieren und das Erzeugen abwechslungsreicher Striche.

Die meisten modernen Grafiktabletts unterstützen die Neigungserkennung. Der typische Bereich liegt zwischen 0 und 60 Grad.

Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit: Präzision ist entscheidend

Genauigkeit bedeutet, wie präzise Ihre digitale Linie der Bewegung Ihres Stifts folgt. Hohe Genauigkeit gewährleistet, dass Ihre beabsichtigten Striche wie gewünscht auf dem Bildschirm erscheinen.

Die Reaktionsfähigkeit beschreibt, wie schnell Ihr Tablet Eingaben von Ihrem Stift registriert. Ein reaktionsschneller Stift sorgt für ein flüssiges Zeichengefühl mit minimaler Verzögerung zwischen Ihrer Handbewegung und der Darstellung auf dem Bildschirm.

Aktive Stifte bieten im Allgemeinen eine höhere Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit als passive Stifte . Sie verfügen über elektronische Bauteile, die direkt mit dem Tablet kommunizieren.

Die Handballenerkennung ist ein weiteres wichtiges Merkmal für ein natürliches Zeichenerlebnis. Sie ermöglicht es Ihnen, Ihre Hand beim Zeichnen auf dem Bildschirm abzulegen, ohne ungewollte Spuren zu hinterlassen.

Passiver (kapazitiver) Stift: Einfache Option

Passive Stifte, auch kapazitive Stifte genannt, funktionieren wie Ihr Finger auf einem Touchscreen. Sie besitzen eine Gummi- oder leitfähige Spitze, die Berührungseingaben simuliert.

Diese Stifte funktionieren mit nahezu allen kapazitiven Touchscreen-Geräten. Allerdings fehlen ihnen erweiterte Funktionen wie Druckempfindlichkeit und Neigungserkennung.

Passive Stifte haben typischerweise breitere Spitzen, wodurch sie für detaillierte Arbeiten weniger präzise sind. Sie sind zwar preisgünstig, aber im Allgemeinen nicht ideal für digitale Kunst.

Aktiver Stift: Funktionsreich

Aktive Stifte enthalten elektronische Bauteile, die mit Ihrem Grafiktablett kommunizieren. Sie bieten Funktionen wie Druckempfindlichkeit, Neigungserkennung, Handballenerkennung und programmierbare Tasten.

Diese Funktionen ermöglichen ein natürlicheres Zeichenerlebnis. Aktive Stifte benötigen in der Regel eine Batterie oder müssen aufgeladen werden. Die meisten eigenständigen Tablets wie das iPad verwenden den aktiven kapazitiven Stift, der ebenfalls ein hervorragendes Schreibgefühl vermittelt. Im Gegensatz zu passiven Stiften sind aktive Stifte jedoch nicht universell kompatibel.

ugee ist Experte für Stifttechnologie zum digitalen Zeichnen und Schreiben. Das UT2 Fun Drawing Pad und das UT3 Trio Pad sind mit dem U-Pencil ausgestattet, einem kapazitiven Stift mit 4.096 Druckstufen. Dank Neigungserkennung ermöglicht der U-Pencil müheloses Schattieren in Ihren Kunstwerken.

EMR-Stift (Elektromagnetische Resonanz): Digitale Kunstauswahl

EMR-Stifte nutzen elektromagnetische Felder zur Positions- und Druckerkennung. Viele Künstler bevorzugen diese Stifte aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit.

Diese findet man häufig in Grafiktabletts von Marken wie Ugee. Viele EMR-Stifte benötigen weder Batterien noch eine Aufladung.

Sie bieten typischerweise hohe Präzision, gute Druckempfindlichkeit und Neigungserkennung. Der größte Nachteil ist die eingeschränkte Kompatibilität – sie funktionieren nur mit Geräten, die über einen integrierten EMR-Digitizer verfügen.

Bluetooth-Stift: Kabellose Option

Bluetooth-Stifte verbinden sich drahtlos mit kompatiblen Geräten. Es gibt aktive Stifte und solche vom Typ EMR.

Der größte Vorteil ist die Kabellosigkeit, die Ihnen mehr Flexibilität bietet. Wie andere aktive Stifte benötigen sie Batterien und müssen mit Ihrem Gerät gekoppelt werden.

Die Kompatibilität kann eingeschränkt sein, da manche Bluetooth-Stifte nur mit bestimmten Betriebssystemen oder Geräten funktionieren. Prüfen Sie die Kompatibilität vor dem Kauf.

Komfort und Ergonomie

Für längere Zeichensitzungen ist ein komfortabler Stift unerlässlich. Form und Größe des Stifts beeinflussen das Schreibgefühl. Ein zu dünner oder zu dicker Stift kann unangenehm sein. Auch das Gewicht spielt eine Rolle – ein ausgewogenes Gewicht reduziert die Belastung beim Zeichnen. Das Griffmaterial ist ebenfalls wichtig. Gummierte oder strukturierte Oberflächen sorgen in der Regel für besseren Halt und verhindern ein Abrutschen. Die Tasten sollten so angeordnet sein, dass sie leicht erreichbar sind, ohne versehentlich gedrückt zu werden.

Kompatibilitätsprüfungen

Nicht alle Stifte sind mit allen Geräten kompatibel. Prüfen Sie daher, ob ein Stift mit Ihrem Gerät und Ihrer Software funktioniert. Aktive Stifte sind oft für bestimmte Marken oder Technologien konzipiert. Der Apple Pencil beispielsweise funktioniert nur mit bestimmten iPad-Modellen.

Die Softwarekompatibilität ist ebenfalls wichtig, insbesondere für Funktionen wie die Druckempfindlichkeit. Selbst wenn Ihr Stift diese Funktionen bietet, muss Ihre Zeichensoftware sie unterstützen – gängige Programme wie Adobe Photoshop, Procreate, Clip Studio Paint und Krita unterstützen die Druckempfindlichkeit.